Der Totimpfstoff von Valneva
Der Totimpfstoff von Valneva ist für die aktive Immunisierung zur Vorbeugung gegen durch SARS-CoV-2 hervorgerufenes COVID-19 bei Personen zwischen 18 und 50 Jahren zugelassen.
Alternativ zu den bereits empfohlenen Impfstoffen empfiehlt auch die STIKO Valneva zur Grundimmunisierung gegen COVID-19 für Personen von 18 bis 50 Jahren.
Hier erfahren Sie mehr über den neuen Impfstoff.
Wirkprinzip
Der Impfstoff des Herstellers Valneva unterscheidet sich von den bisher zugelassenen Impfstoffen. Anders als diese basiert er nämlich nicht auf einem genetischen Wirkprinzip und setzt auch keine künstlich produzierten Proteine ein, sondern entfaltet seine Wirkung durch die direkte Gabe eines im Labor unschädlich gemachten Virus. Deshalb wird er auch gerne als Totimpfstoff bezeichnet.
Anders als bei den bisher eingesetzten Impfstoffen wird also nicht der genetische Bauplan eines Virusbestandteils verabreicht, sondern das ganze unschädlich gemachte Virus. Das Immunsystem des Menschen produziert dann Antikörper gegen dieses Virus, die dann helfen, das echte Virus zu bekämpfen.
Im Gegensatz zur mRNA-, Protein- und Vektortechnologie wird das Wirkprinzip von Valneva schon sehr lange eingesetzt. Die Impfung gegen Pocken beruht auf dem selben Prinzip und wurde schon vor über 200 Jahren erstmals durchgeführt.
Wirksamkeit
Die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs wurde in einer Studie mit etwa 4.000 Menschen untersucht. Die Auswertung der Wirksamkeit erfolgte etwa 2 Wochen nach der zweiten Impfdosis, mögliche Nebenwirkungen wurden bis 5 Monate nach der ersten Impfdosis erfasst. Die Daten wurden noch vor Auftreten der Omikron-Variante erhoben.
Dabei wurde untersucht, wie gut die Impfung mit COVID-19 Vaccine Valneva im Vergleich zu dem Impfstoff von AstraZeneca (Vaxzevria) wirkt. Vor allem wurde dokumentiert, wie viele Antikörper und T-Zellen gebildet nach der Impfung mit einem der beiden Impfstoffe gebildet wurden. Zusätzlich wurde erfasst, wie sich die Impfung auf das Risiko auswirkt, an Covid-19 zu erkranken.
Die Untersuchung ergab, dass sich durch die Impfung mit Valneva mehr neutralisierende Antikörper bildeten als durch die Impfung mit Vaxzevria. Es bildeten sich auch T-Zellen, sodass davon ausgegangen werden kann, dass das Immunsystem das Virus auch längere Zeit nach der Impfung noch erkennen und abwehren kann.
Nach der Impfung mit Valneva traten ähnlich viele Covid-19-Erkrankungen auf wie nach der Impfung mit Vaxveria. Schwere Verläufe wurden in keiner der beiden Gruppen beobachtet.
Wer sollte sich mit Valneva impfen lassen?
Der Impfstoff von Valneva bietet sich insbesondere für Menschen an, die dem neuen Wirkprinzip der mRNA- und Vektorimpfstoffe und dem proteinbasierten Impfstoff misstrauen. Außerdem könnten Menschen, die bislang etwa aufgrund einer Unverträglichkeit gegenüber den bisher eingesetzten Impfstoffen nicht geimpft werden konnten, jetzt auch einen sicheren und verträglichen Schutz erhalten.
Der Impfstoff ist für Menschen zwischen 18 und 50 Jahren zur Grundimmunisierung zugelassen. Die Sicherheit und Wirksamkeit des COVID-19-Impfstoffs von Valneva bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren und bei Menschen über 65 ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Für Menschen über 50 Jahren liegen nur sehr begrenzt Daten vor
Untersuchungen mit dem Impfstoff von Valneva als Booster-Impfstoff wurden bislang nicht durchgeführt. Es besteht keine Zulassung des Impfstoffs als Booster.
Trotz einer derzeit limitierten Datenlage können Menschen mit einer Immunschwäche , die auf andere Impfstoffe keine ausreichende Immunantwort gegen SARSCoV-2 entwickelt haben, oder solche, bei denen z.B Unverträglichkeiten gegenüber anderen COVID-19-Impfstoffen vorliegt , mit dem Impfstoff von Valneva geimpft werden.
Die STIKO-Empfehlung
Alternativ zu den bereits empfohlenen COVID-19-Impfstoffen empfiehlt die STIKO zur Grundimmunisierung gegen COVID-19 nun auch Valneva für Personen von 18 bis 50 Jahren.
Die Anwendung von Valneva während der Schwangerschaft und Stillzeit wird aufgrund fehlender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit nicht empfohlen, kann jedoch in Einzelfällen erwogen werden, z.B. wenn eine produktspezifische, medizinische oder sonstige Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe besteht.
Ungeimpfte Personen mit einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion können eine Impfstoffdosis COVID-19 Valneva zur Vervollständigung der Grundimmunisierung erhalten.
Zwischen der Impfung mit dem Totimpfstoff COVID-19-Impfstoff Valneva und planbaren Tot- und/oder Lebendimpfstoffen soll ein Mindestabstand von 14 Tagen vor und nach der Valneva-Applikation eingehalten werden.
Auch nach einer Einmalimpfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson kann zur Optimierung der Grundimmunisierung Valneva eingesetzt werden.
Weitere Details finden Sie im Epidemiologischen Bulletin 40/2022 vom 6. Oktober 2022.
Wie erfolgt die Impfung mit Valneva?
Eine reguläre Impfserie besteht aus zwei Impfdosen, die in einem Abstand von mindestens 28 Tagen verabreicht werden. Die Impfung erfolgt, wie die mit den meisten anderen Impfstoffen auch, durch eine Injektion in einen Oberarmmuskel.
Gegenanzeigen
Als einzige Gegenanzeige gilt eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile der Zubereitung oder hefebasierte Rückstände (d. h. Hefe-DNA, Hefe-Antigene und mannosyliertes rHA) aus dem Herstellungsverfahren des rekombinanten Humanalbumins (rHA).
Die STIKO empfiehlt die Anwendung von Valneva während der Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund fehlender Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit nicht.
Risiken und Nebenwirkungen
Wie alle Medikamente können auch Corona-Impfstoffe Nebenwirkungen hervorrufen. Das passiert allerdings sehr selten. Die Zulassungsstudien ergaben keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich schwerer unerwünschter Wirkungen nach der Impfung mit dem Impfstoff von Valneva.
Häufiger sind sogenannte Impfreaktionen. Darunter versteht man unerwünschte Wirkungen, die auf die Immunantwort des Körpers zurückzuführen sind.
Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in den Schlüsselstudien waren Druckempfindlichkeit an der Injektionsstelle (76,4%), Ermüdung (57,3%), Schmerzen an der Injektionsstelle (52,9%), Kopfschmerz (40,6%), Muskelschmerz (44,0%) und Übelkeit/Erbrechen (14,8%). Der Großteil der Impfreaktionen war leicht und klang innerhalb von 2 Tagen nach der Impfung ab. Die Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen waren nach der ersten und zweiten Dosis ähnlich. Sie nahmen mit zunehmendem Alter tendenziell ab.
Weitere Informationen auch zu selteneren Ereignissen nach der Impfung mit Valneva finden Sie in der Fachinformation.
Weitere Informationen
Weitere Informationen finden Sie im Aufklärungsmerkblatt zur Schutzimpfung gegen
COVID-19 mit Ganzvirusimpfstoff, welches Sie - ständig aktualisiert - auf der Website des RKI herunterladen können.
Dieses Merkblatt dient nur zu Ihrer Information. Sie müssen es nicht zu Ihrem Impftermin mitbringen. Weitere Fragen beantwortet Ihr Impfarzt vor Ort.
Mitbringen
Impfpass
Bitte bringen Sie Ihren gelben Impfpass zum Termin mit. Sollten Sie keinen Impfpass vorlegen, stellen wir Ihnen ein amtliches Ersatzformular zur Dokumentation der durchgeführten Impfung aus.
Ausweis
Bitte bringen Sie einen amtlichen Lichtbildausweis zum Termin mit. Sollten Sie nicht über ein von einer deutschen Behörde ausgestelltes amtliches Dokument verfügen, ist zusätzlich eine Meldebescheinigung oder ein Nachweis einer Beschäftigung in Deutschland erforderlich.
Bitte beachten Sie: Ohne amtlichen Lichtbildausweis ist laut Gesetz keine Impfung möglich!
FFP-Maske
Bitte beachten Sie: Die Impfpraxis Eppingen ist eine Arztpraxis im Sinne des Infektionsschutzgesetzes. Das Tragen einer FFP-Maske ist daher entsprechend der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg verpflichtend vorgeschrieben!
Der offizielle Anamnesebogen und die Einwilligungserklärung sind nicht mehr erforderlich.
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