Jetzt impfen lassen? - Der Überblick
Neue Varianten im Anmarsch, nachlassender Impfschutz, wieder mehr Infizierte in den Krankenhäusern - jeden Tag gibt es neue, schlechte Nachrichten.
Sie heißen BQ.1.1, BA.25.1 oder XXB - immer neue Varianten des Coronavirus breiten sich immer schneller aus. Manche Experten sprechen gar von einer "Variantensuppe".
Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Alle diese Varianten sind eng verwandt mit dem derzeit vorherrschenden Omikron-Subtyp BA.5. Und gegen den gibt es ja bereits Impfstoffe. Und die wirken.
Rechtzeitig vor Weihnachten boostern lassen
Wer an den Feiertagen hochbetagte Verwandte oder andere gefährdete Menschen besucht, kann durch die vierte Impfung das Risiko für eine Infektion senken und so seine Liebsten schützen.
Die vierte Impfdosis schützt nämlich auch vor einer Infektion. Das zeigt eine Studie aus Israel mit Beschäftigten im dortigen Gesundheitswesen (1). Die Rate an Infektionen konnte dort durch die vierte Impfung um zwei Drittel gesenkt werden.
Dabei wurde für die Booster-Impfung in dieser Studie noch der Original-Impfstoff benutzt. Die an Omikron und ihre Untervarianten angepassten Impfstoffe schützen sogar noch besser vor einer Ansteckung: In Studien zeigten sie eine verstärkte Bildung von Antikörpern gegen die Omikron-Varianten BA.4/BA.5 (2) und die in Deutschland weiter auf dem Vormarsch befindliche Variante BQ.1.1 (3).
Ein paar Tage sollte man dem Immunsystem aber Zeit lassen: Nach neusten Daten u.a. aus Israel zeigt sich frühestens sieben, spätestens aber 12 Tage nach der Auffrischungsimpfung ein messbarer Unterschied bezüglich Infektion und schwerer Erkrankung.
Quellen:
(1) Association of Receiving a Fourth Dose of the BNT162b Vaccine With SARS-CoV-2 Infection Among Health Care Workers in Israel (https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2794864)
(2) Biontech: Bivalenter Impfstoff erzeugt höhere Antikörper-Titer (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138610/Biontech-Bivalenter-Impfstoff-erzeugt-hoehere-Antikoerper-Titer)
(3) COVID-19: Bivalenter Impfstoff erzeugt auch Antikörper gegen BQ 1.1 (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138988/COVID-19-Bivalenter-Impfstoff-erzeugt-auch-Antikoerper-gegen-BQ-1-1)
Kernaussagen auf dieser Seite
- Die Impfung gegen COVID-19 ist weiterhin sinnvoll.
- Die Impfung schützt weiterhin sehr gut vor schweren Verläufen.
- Die Impfung schützt auch vor Spätfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion (Long COVID).
- Die angepassten Impfstoffe versprechen, auch wieder besser vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen.
- Bei Impfung mit den angepassten Impfstoffen wird ein verbreiteter Immunschutz auch gegen zukünftige Varianten erwartet.
- Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 ist zumindest für Menschen ab 12 Jahren erst nach 3 Impfungen vollständig.
- Von den meisten internationalen Fachgremien werden für Menschen ab 12 Jahren mindestens 4 Impfungen empfohlen.
Genesen? Eine Impfung weniger?
Vereinfacht gesagt wird eine SARS-CoV-2-Infektion wie eine Impfung gehandhabt. Dabei ist es aber wichtig, ob Sie vor oder nach Ihrer Impfung erkrankt sind. Und eine ganze Reihe anderer Dinge sind zu beachten.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer neuen Seite "Genesen". Oder lassen Sie sich individuell beraten.
Johnson & Johnson
Seit dem 18. Januar 2022 wird eine Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson (Covid-19-Vaccine Janssen) wie eine Impfung mit einem anderen in Deutschland zugelassenen Impfstoff behandelt. Es macht also keinen Unterschied, ob Sie Ihre bisherige Impfung mit Johnson & Johnson oder einem anderen Präparat erhalten haben. Eine einzige Impfung ist nicht ausreichend.
Fragen?
Gerne beantworten wir Ihre individuellen Fragen zu Ihrer Impfstrategie.
Bitte nehmen Sie Kontakt zu uns auf: Über unser Kontaktformular oder per E-Mail an PIZEppingen@gmail.com.
Was spricht auch jetzt noch für eine Impfung gegen COVID-19?
Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod
Zahlreiche Studien belegen inzwischen einen sehr guten Schutz der Impfung vor einer schweren Erkrankung oder Tod auch bei der Omikronvariante. Zwei besonders breit angelegte Studien mit 1,6 bzw. 10,6 Millionen Teilnehmern bestätigten das Ende September 2022.
1. Dan-Yu Lin, et al; Association of Primary and Booster Vaccination and Prior Infection With SARS-CoV-2 Infection and Severe COVID-19 Outcomes, JAMA (2022);328(14):1415-1426. doi:10.1001/jama.2022.17876
2. J. Daniel Kelly,et al; Incidence of Severe COVID-19 Illness Following Vaccination and Booster With BNT162b2, mRNA-1273, and Ad26.COV2.S Vaccines; JAMA (2022); 328(14):1427-1437. doi:10.1001/jama.2022.17985
Auch jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen betroffen
Obwohl die Erkrankung nach einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus (SARS-CoV-2) meist milder verläuft als die mit den Vorgänger-Varianten, kommt es weiterhin zu schwerwiegenden Verläufen. Wie vorhergesagt nehmen jetzt bei weiter steigenden Fallzahlen inzwischen auch die Krankenhauseinweisungen wieder zu. Zunehmend müssen auch jüngere Menschen und solche ohne Vorerkrankungen stationär behandelt werden.
Schutz vor Long-COVID
Long-COVID bei Erwachsenen ist definiert als ein Fortbestehen oder Wiederauftreten von Symptomen, die sich während oder nach einer COVID-19-Erkrankung entwickeln, länger als
12 Wochen andauern und nicht durch eine alternative Diagnose erklärt werden können.
Etwa 10 % aller Infizierten sollen Schätzungen zufolge betroffen sein, und zwar unabhängig davon, wie schwer der Verlauf der akuten Erkrankung war.
Die Betroffenen leiden unter einem großen Spektrum von Beschwerden und sind zum Teil monatelang schwer beeinträchtigt. Dauerhafte Schäden an allen Organen inklusive dem Gehirn sind beschrieben und durch sogenannte bildgebende Verfahren (z.B. CT oder Kernspintomographie) sichtbar gemacht worden.
Eine Studie aus Israel zeigt, dass die beschriebenen Beschwerden bei Geimpften, die trotz Impfung COVID-19 durchgemacht haben, nicht häufiger vorkommen als bei Menschen, die - geimpft oder ungeimpft - noch nie Kontakt mit dem Virus hatten. Die Impfung schützt also eindeutig auch vor Long-COVID.
Laut einer am 12. Oktober 2022 veröffentlichten, groß angelegten Langzeitstudie aus Schottland mit über 100.000 Teilnehmern (Outcomes among confirmed cases and a matched comparison group in the Long-COVID in Scotland study) war fast jeder zweite auch Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion noch nicht komplett genesen. Dabei traten sechs Monate nach COVID-19 sehr viele der abgefragten Symptomen immer noch verstärkt auf. Dabei konnte eine vorangegangene Impfung die Wahrscheinlichkeit zahlreicher Symptome signifikant reduzieren (anhaltende Geruchs- und Geschmacksveränderungen, Hörprobleme, Appetitlosigkeit, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrung und Konzentrationsschwierigkeiten, Angst und Depression).
Kein solider Immunschutz durch Infektion mit Omikron
Anders als die Infektion durch die vorher dominante Delta-Variante hinterlässt die Omikron-Variante bei vorher nicht geimpften Menschen keinen soliden Schutz vor einer Reinfektion. Das bedeutet, dass sich Betroffene nach durchgemachter Infektion mit demselben Erreger sehr bald erneut infizieren können.
Gegen andere Varianten wird durch die Infektion mit der Omikron-Variante kaum überhaupt ein Schutz aufgebaut, und auch eine Infektion mit der in Deutschland bis Ende Mai dominierenden Omikron-Sublinie BA.2 schützt nicht vor einer Infektion mit dem jetzt vorherrschenden Subtyp BA.5.
Besserer Schutz nach durchgemachter Erkrankung
Auch hier bietet eine vorangegangene Impfung einen guten Schutz: Mit jeder Infektion nach erfolgter Impfung wird der Immunschutz “breiter”, deckt also auch mögliche in der Zukunft auftretende Varianten besser ab.
Gesetzliche Bestimmungen
Zum 1. Oktober 2022 treten Änderungen im Infektionsschutzgesetz in Kraft. Mehr dazu finden Sie im nächsten Reiter "Gesetzliche Bestimmungen"
Gesetzliche Bestimmungen
Seit dem 1. Oktober 2022 sind drei statt bisher zwei Impfdosen notwendig, um als vollständig geimpft zu gelten.
Sie sind bereits genesen? Dann reichen zwei Impfungen. Allerdings muss eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein: Sie müssen
- einen positiven Antikörpertest vor der ersten Impfung vorlegen können ODER
- Ihre SARS-CoV-2-Infektion vor der zweiten Impfung erlitten UND mittels PCR-Test nachweisen können. Hat die Infektion nach der zweiten Impfung stattgefunden, müssen seit der Testung mindestens 28 Tage vergangen sein.
Details und Erläuterungen zu Sonderfällen finden Sie im Paragraf 22a des Infektionsschutzgesetzes.
Der Impfstatus spielt bei den Zugangsmöglichkeiten etwa zu Restaurants oder Veranstaltungen derzeit keine Rolle. Um gut geschützt zu sein, ist eine dritte Impfung aber notwendig.
Anders ist die Situation bei Menschen, die von der Impfpflicht nach §20a IfSG betroffen sind (es handelt sich dabei überwiegend um Beschäftigte im Gesundheitswesen und solche, die gefährdete Personen befördern; eine vollständige Liste finden Sie hier: https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__20a.html).
Für diese Personen ist jetzt eine dritte Impfung Pflicht.
Die 3. Impfung - Für alle!
Drei Impfungen als Standard
Wie bei vielen Impfungen gegen andere Erkrankungen auch, ist die Impfung gegen COVID-19 nach Einschätzung der meisten Experten erst nach 3 verabreichten Dosen vollständig. Dabei sollte ein Mindestabstand von 3 Monaten zur letzten vorangegangenen Impfung oder Infektion eingehalten werden.
Das Paul-Ehrlich-Institut, das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, schreibt in einer Übersicht:
- Zwei Impfungen mit Comirnaty führen nicht zu adäquaten Antikörperspiegeln gegen die SARS-CoV-2-Virusvariante Omikron.
- Eine erste Booster-Impfung (3. Impfung) erhöht den Spiegel Omikron-neutralisierender Antikörper, der nach fünf bis sechs Monaten allerdings wieder deutlich absinkt.
- Eine zweite Auffrischimpfung (4. Impfung) erhöht deutlich die Antikörperspiegel gegen Omikron.
Gesetzliche Bestimmungen
Ab dem 1. Oktober 2022 sind drei statt bisher zwei Impfdosen notwendig, um als vollständig geimpft zu gelten. Wer bereits infiziert war, braucht nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen dann zwei Spritzen statt einer für den vollständigen Immunschutz. Details regelt der Paragraf 22a des Infektionsschutzgesetzes.
Schutz gegen neue Varianten
Hinzu kommt, dass der Immunschutz mit jeder verabreichten zusätzlichen Impfung “breiter” wird. Das bedeutet, dass die Impfung nach mehrfacher Gabe auch gegen neu auftretende Varianten schützt, obwohl sie ursprünglich gegen den Urtyp entwickelt worden war. Eine noch breitere Wirkung und damit noch mehr Sicherheit für den kommenden Herbst und Winter ist von den neu entwickelten bivalenten Impfstoffen zu erwarten (mehr über Impfstoffe erfahren Sie hier ...).
Nachlassender Schutz
Außerdem lässt die Anzahl der Antikörper gegen das Virus naturgemäß mit zunehmendem Abstand von der letzten Impfung nach, sodass international grundsätzlich ein Impfschema mit drei Impfungen für die vollständige Impfung gegen COVID-19 empfohlen wird.
Und was ist mit den Kindern?
Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt bereits seit Mitte Mai die Auffrischimpfung auch für Kinder ab fünf Jahren unabhängig von einer möglichen Vorerkrankung oder sonstigen Risikofaktoren. Die STIKO hat sich bislang nur zu einer allgemeinen Empfehlung der 3. Impfung für Menschen ab 12 Jahren durchringen können (mehr zur Rolle der STIKO lesen Sie hier ...).
Wir führen Dritt-Impfungen (Booster) durch für
- alle Kinder und Jugendlichen ab 5 Jahren (unter 12 nach ärztlicher Aufklärung)
- ab 4 Wochen nach durchgemachter Infektion
- Nach Erstimpfung mit Johnson & Johnson (COVID-19 Vaccine Janssen) nach 4 Wochen
- für Personen mit einer Immunschwäche gelten abweichende Empfehlungen (s. hier)
Die 4. Impfung - Für alle?
Das Paul-Ehrlich-Institut, das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, schreibt in einer Übersicht:
- Zwei Impfungen mit Comirnaty führen nicht zu adäquaten Antikörperspiegeln gegen die SARS-CoV-2-Virusvariante Omikron.
- Eine erste Booster-Impfung (3. Impfung) erhöht den Spiegel Omikron-neutralisierender Antikörper, der nach fünf bis sechs Monaten allerdings wieder deutlich absinkt.
- Eine zweite Auffrischimpfung (4. Impfung) erhöht deutlich die Antikörperspiegel gegen Omikron.
Aktuelle Daten zeigen, dass der Schutz gegen symptomatische Verläufe mit der momentan zirkulierenden Omikron-Variante nach der 3.Impfung innerhalb weniger Monate abnimmt.
Trotzdem gibt es eine breite Diskussion darüber, ab welchem Alter die 4. Impfung empfohlen werden sollte. Die STIKO empfiehlt eine 4. Impfung seit dem 18.08.2022 generell für Personen ab 60 Jahren* (mehr dazu s.u.), internationale Studien legen aber nahe, dass der Effekt des nachlassenden Schutzes auch für Jüngere relevant ist.
*Die Empfehlungen der STIKO sind als Orientierung zu werten. Sie bedeuten ausdrücklich nicht, dass Personen unter 60 nicht auch ein viertes oder fünftes Mal geimpft werden dürfen. Bitte lassen Sie sich zu Ihrer individuellen Situation von uns beraten. Mehr zur Rolle der STIKO lesen Sie hier ...
Keine Bedenken wegen erneuter Impfung
Bedenken zu einer möglichen Erschöpfung des Immunsystems durch weitere Impfungen gibt es in Fachkreisen kaum: "Man müsste schon einige Male hintereinander im Abstand von nur wenigen Monaten boostern, bis eine Erschöpfung einsetzt. Mit einer vierten Dosis macht man erst einmal nichts kaputt", erklärte zum Beispiel Prof. Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, dem “Spiegel".
Auch die US-amerikanischen Gesundheitsbehörden geben Entwarnung: Es gebe "keine Sicherheitbedenken", schrieben sie Ende März in der Begründung zu ihrer Empfehlung
einer vierten Impfdosis für alle Menschen ab 50 Jahren.
Effekte durch angepasste Impfstoffe
Die unten angeführten Studien und daraus abgeleiteten Empfehlungen berücksichtigen noch nicht einmal den zu erwartenden Effekt der jetzt zugelassenen angepassten Impfstoffe. Die sogenannten bivalenten Impfstoffe, die sowohl auf den ursprünglichen Typ als auch auf die Omikron-Varianten zielen, verstärken die Immunantwort besonders effektiv. Außerdem wird der Immunschutzt “verbreitert”, so dass auch ein guter Schutz vor zukünftigen Varianten erwartet wird (mehr zu Impfstoffen erfahren Sie hier).
Das Fazit vorab
Der Schutz gegen symptomatische Verläufe mit der momentan zirkulierenden Omikron-Variante nimmt innerhalb weniger Monate nach der 3. Impfung ab. Internationale Studien legen nahe, dass dieser Effekt auch für Jüngere relevant ist. Deshalb schließen internationale Empfehlungen zur Viertimpfung auch immer jüngere Personengruppen ein.
Ob für Sie persönlich eine vierte Impfung wirklich wichtig ist, hängt auch davon ab, wie gut Ihr Immunsystem auf die ersten drei Impfungen reagiert hat. Leider gibt es derzeit kein geeignetes System, mit dem man erkennen könnte, wie gut Sie diesbezüglich aufgestellt sind. Der bislang gerne durchgeführte Antiköpertest macht bezüglich der Schutzwirkung gegenüber Omikron keine verlässliche Aussage.
Jeder profitiert von der vierten Impfung - aber nicht jeder braucht sie unbedingt
Es ist also von Ihrer individuellen Risikobereitschaft abhängig, ob Sie sich jetzt zum vierten Mal impfen lassen. Prof. Dr. Carsten Watzl, Professor für Immunologie an der Universität Dortmund und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, bringt es auf den Punkt: "Natürlich bringt die vierte Impfung für jeden einen Vorteil", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe in einem Interview am 05.08.2022 . "Jeder würde profitieren, aber nicht jeder braucht es.". Und in Bezug auf die angepassten Impfstoffe führt er weiter aus: "Auch eine 20-Jährige kann sich also impfen lassen, zum Beispiel weil die Oma mit im Haus wohnt und sie kein Risiko eingehen möchte. Denn das zeigen die Daten: Die Impfung mit den angepassten Impfstoffen verstärkt noch einmal die Immunität gegenüber Omikron und sie werden wahrscheinlich auch einen gewissen Schutz vor Infektionen bieten".
Ihr Impfarzt in der Impfpraxis Eppingen kann Ihnen bei der Entscheidung helfen.
Der richtige Zeitpunkt
Die 4. Impfung kann ab dem 3. Monat nach der letzten vorangegangenen Impfung oder Infektion durchgeführt werden. Bei immungesunden Personen ist ein längerer Impfabstand für den Langzeitschutz immunologisch günstiger.
Die aktuelle Situation kann aber ein abweichendes Vorgehen notwendig machen. So empfiehlt z.B. die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC angesichts der befürchteten Herbstwelle den Einsatz der neuen Impfstoffe bereits ab 2 Monaten nach der letzten Impfung, oder dann, wenn - unabhängig vom Zeitpunkt - die letzte Auffrischungsdosis mit einem der bisher zugelassenen monovalenten COVID-19-Impfstoffe durchgeführt wurde.
Risikopersonen wurde bislang eine 4. Impfung mit den bisher eingesetzten Impfstoffen empfohlen. Da die angepassten Impfstoffe ab sofort zur Verfügung stehen, kann deren Einsatz aber ab sofort für alle Menschen zur Auffrischung empfohlen werden.
Die Empfehlungen international
Der Bundesgesundheitsminister: Die 4. Impfung für alle!
Bereits Ende März 2022 forderte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach im Rahmen von Beratungen mit seinen EU-Kollegen eine vierte Coronaimpfung für alle Menschen ab 60. Zur Begründung führte er an, dass durch die vierte Impfung neuesten Daten aus Israel zufolge die Sterblichkeit in dieser Altersgruppe im Vergleich zu nur drei mal geimpften Personen noch einmal um 80 Prozent reduziert werden könne.
Jetzt rät er allen Menschen zur 4. Impfung für einen erhöhten Schutz gegen SARS-CoV-2. Er beruft sich aktuell dabei unter anderem auf eine Studie aus den USA, die deutlich zeige, dass es nach der 4. Impfung kaum noch Todesfälle durch COVID-19 gebe. Der Unterschied zur 3. Impfung sei groß, sagte er in einem Interview mit dem "Spiegel".
USA: 4. Impfung für alle!
In den USA wird bereits seit Ende März 2022 eine vierte Impfdosis für Menschen ab 50 Jahren empfohlen. Zur Begründung heißt es, eine zusätzliche Auffrischung erhöhe den Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung deutlich. Sicherheitsbedenken gebe es nicht. Zwischen der 3. und der 4. Impfung sollten nach Angaben der Behörden mindestens vier Monate liegen. Für die neuen, angepassten Impfstoffe wurde das empfohlene Intervall angesichts der zu erwartenden Herbstwelle jetzt auf 2 Monate reduziert (s.u.).
Am 15.07.2022 publizierte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC eine Studie, in der gezeigt wird, dass der Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe durch Infektionen mit den Omikron-Varianten BA.1 und BA.2/BA.2.12.1 in den ersten sechs Monaten nach der 3. Impfung noch zu 68 Prozent schützt, danach aber auf nur noch 52 Prozent abfällt. Nach der 4.Corona-Impfung steigt der Schutz vor schweren Verläufen bei Menschen ab 50 Jahren schon nach einer Woche auf 80 Prozent. „Die Daten zeigen deutlich, dass eine zweite Auffrischungsimpfung die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die neuen Varianten deutlich erhöht“, wird Shaun Grannis, Co-Autor der Studie, in einer Mitteilung zitiert.
Am 31.08.2022 wurden in den USA an den Omikron-Subtyp BA.4 und BA.5 angepasste Impfstoffe von BioNTech und Moderna zugelassen. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA empfiehlt den Einsatz der neuen Impfstoffe ab 2 Monaten nach der letzten Impfung, oder dann, wenn - unabhängig vom Zeitpunkt - die letzte Auffrischungsdosis mit einem der bisher zugelassenen monovalenten COVID-19-Impfstoffe durchgeführt wurde.
Quelle: FDA Authorizes Moderna, Pfizer-BioNTech Bivalent COVID-19 Vaccines for Use as a Booster Dose
Sächsische Impfkommission (SIKO): 4. Impfung für alle ab 12
Die SIKO empfiehlt für alle Menschen ab 12 Jahren insgesamt vier Impfungen gegen SARS-CoV-2.
Quelle: SIKO-Empfehlungen zur SARS-CoV-2-Impfung - Herbstupdate vom 25. August 2022
Israel: 4. Impfung ab 18
In Israel werden schon seit Januar 2022 Viertimpfungen durchgeführt. Im Land durchgeführten Studien zufolge profitieren zumindest Menschen ab 60 von einer 4. Impfung: 4-fach Geimpfte Über-60-Jährige sind dreimal besser vor schweren Krankheitsverläufen geschützt als Gleichaltrige, die nur drei Impfungen erhalten hatten. Außerdem ist der Schutz einer Infektion dreimal so hoch wie bei den nur dreifach Geimpften. Ende Januar 2022 wurde die Empfehlung auf alle Menschen ab 18 Jahren ausgeweitet.
Eine Ende Juli 2022 veröffentlichte Folgestudie bestätigte die Ergebnisse der Untersuchungen, die vorher zu den Empfehlungen geführt hatten. Die vierten Impfungen konnten den Schutz vor einem Impfdurchbruch steigern. Vier der 57 Personen (sieben Prozent) mit Viertimpfung und neun der 42 Personen (21 Prozent) mit nur drei Impfungen erlitten einen Impfdurchbruch. Empfehlungen zum Umgang mit den neuen, angepassten Impfstoffen liegen uns bislang nicht vor.
EU: 4. Impfung ab 60
Seit dem 11.07.2022 empfehlen auch die Gesundheitsbehörden der EU Menschen über 60 Jahren eine 4.Impfung gegen COVID-19. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, wird EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in einer entsprechenden Mitteilung zitiert.
STIKO: 4. Impfung ab 60*
Auch die STIKO empfiehlt seit dem 18.08.2022 Immungesunden eine 2. Auffrischimpfung ab einem Alter von 60 Jahren. Bewohnern und Betreuten sowie Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen sowie Menschen ab 5 Jahren mit Immunschwäche und anderen Riskofaktoren wird die 4. Impfung auch unter 60 empfohlen*. Seit dem 06.10.2022 empfiehlt die STIKO für die Auffrischungsimpfung den Einsatz der neuen, angepassten Impfstoffe.
*Die Empfehlungen der STIKO sind als Orientierung zu werten. Sie bedeuten ausdrücklich nicht, dass Personen unter 60 nicht auch ein viertes oder fünftes Mal geimpft werden dürfen. Bitte lassen Sie sich zu Ihrer individuellen Situation von uns beraten. Mehr zur Rolle der STIKO lesen Sie hier ...
Die 5. Impfung
Für Menschen, deren 4. Impfung schon eine längere Zeit zurückliegt, stellt sich natürlich die Frage, wie im Hinblick auf die aktuelle Situation und der von vielen Experten befürchteten Herbst- und Winterwelle vorgegangen werden soll.
Laut STIKO kann es bei besonders gefährdeten Personen* (z.B. "Hochbetagten", Menschen mit Immunschwäche, Bewohnerinnen und Bewohnern von Altenpflegeheimen) sinnvoll sein, nach der 2. Auffrischimpfung noch eine weitere Impfstoffdosis - also eine 5. Impfung - zu verabreichen. Die Indikation sollte unter Berücksichtigung des Gesundheitszustands und der Gefährdung individuell getroffen werden.
Einige internationale Empfehlungen beinhalten aber implizit die Empfehlung zu einem Vorgehen analog dem bei der vierten Impfung. So macht die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA z.B. in ihrer aktuellen Empfehlung zur Auffrischungsimpfung mit den neuen, an die Omikron-Subtypen BA.4/BA.5 angepassten Impfstoffen keinen Unterschied mehr in Bezug auf die Anzahl der vorangegangenen Impfungen und setzt lediglich eine abgeschlossene Grundimmunisierung voraus. Mehr dazu erfahren Sie auf der Unterseite "Impfstoffe".
* Die Empfehlungen der STIKO sind als Orientierung zu werten. Sie bedeuten ausdrücklich nicht, dass Personen unter 60 nicht auch ein viertes oder fünftes Mal geimpft werden dürfen. Bitte lassen Sie sich zu Ihrer individuellen Situation von uns beraten. Mehr zur Rolle der STIKO lesen Sie hier ...
** Die Empfehlungen der STIKO im Detail finden Sie im Epidemiologischen Bulletin 40/2022 vom 06.10.2022.
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